Lebenslauf
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Geburt von Christian Matthias Theodor Mommsen
in Garding / Schleswig.
Der Vater war ein friesischer Pfarrer. Die Mutter stammte aus Niedersachsen. |
Jugend | Der Vater schult ihn in humanistischer Richtung.
Mommsens ausgeprägter Freiheitssinn wurzelt in der Überlieferung des nordfriesischen Bauerntums. Umzug nach Bad Oldeslohe. Gymnasium in Altona (1834-1838). Spitzname "Kraftgenie". |
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Beginn des Studiums der Rechtswissenschaften
in Kiel.
Sein Vorbild ist Droysen mit seiner liberalen Denkweise. Mitglied bei der Studentenverbindung Albertina. |
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Veröffentlichung von "Liederbuch
dreier Freunde" in Kiel mit Tycho Mommsen und Theodor Storm.
Promotion über das römische Recht. |
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Paris. |
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In Italien, im Auftrag der Berliner Akademie in Rom, Arbeit an der Auslegung historischer Schriften. Gleichzeitig Erforschung antiker Sprachen und Mundarten Italiens. Er ersinnt neue Methoden zum Auffinden und Entziffern antiker Inschriften. |
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Rückkehr nach Deutschland.
Revolution. Journalist bei der "Schleswig-Hosteinischen Zeitung". Er beschäftigt sich intensiv mit den Wünschen und Bestrebungen des deutschen Volkes, studiert die Politik der Römer. Er unterstützt oppositionelle Forderungen nach liberalen Reformen und einem deutschen Einheitsstaat. Er ist Mitglied des liberalen "Deutschen Vereins". Die Dänen besetzen Schleswig-Holstein. Mommsen geht nach Leipzig, dort Professur für römisches Recht. |
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Entlassung aus dem sächsischen Staatsdienst wegen seiner demokratischen Gesinnung. Er kritisierte den Verfassungserlaß des sächsischen Königs. |
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Professur in Zürich, "Römisches Recht". |
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Professur in Breslau. Seine Arbeit dehnt sich von juristischen auf weltgeschichtliche Bereiche aus. Theodor wird langsam zum Historiker. |
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Heirat mit Maria Auguste Reimer |
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Veröffentlichung von "Die Römische Geschichte", Bände I - III |
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Er wird hauptamtliches Mitglied
der Berliner Akademie.
Bearbeitung des "Corpus Inscriptionum Latinarum". Theodor ist auf der Höhe seines Ruhmes. Seine Entdeckungen neuer geschichtlicher Quellen revolutionierten die damals gängigen Auffassungen. Seine Art, Geschichte anschaulich und poetisch darzustellen, war vollkommen neuartig. Er versucht die geschichtlichen Gestalten ihrer Zeit gemäß darzustellen und nach Bedeutung für ihre Epochen zu würdigen, ohne sie moralisch zu beurteilen. Die Geschichte als Mahnerin und Lehrmeisterin. |
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"Geschichte des römischen Münzwesens" |
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Professur in Berlin, "Alte Geschichte". |
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Mitglied der Fortschrittspartei
(Liberale) im preußischen Abgeordnetenhaus.
Gegner Bismarcks. Seine ethische Haltung richtet sich nach dem kategorischen Imperativ nach Kant. Mommsens Überzeugung: "Der sittlich Edlere siegt stets über das wenig Edlere und hat auf Dauer längeren Bestand als das Gemeinere" |
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Mommsen ist im deutsch-französischen Krieg für eine Annektion Elsaß-Lothringens. Die französische Gesellschaft für Altertumsforschung, "Société nationale des Antiquaires de France", schließt ihn dafür aus. |
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Veröffentlichung von "Römisches Staatsrecht", 3 Bände |
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Mitglied der Liberalen im preußischen Landtag. |
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In seiner "Akademierede" nimmt Theodor Mommsen Stellung zur finanziellen Sicherung übergreifender wissenschaftlicher Aufgaben. |
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Sekretär der preußische Akademie der Wissenschaften. |
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Rektor der Berliner Universität |
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Als Rektor der Berliner Universität ehrt Theodor Mommsen die im Krieg von 1870/71 gefallenen Studenten und enthüllt eine Gedenktafel. |
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Mommsen kritisert im Berliner Antisemitismusstreit den Historiker Heinrich von Treitschke für dessen Warnungen vor einem gefährlichen Einfluß des Judentums in Deutschland. |
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Wahl in den Reichstag als Mitglied
der linksliberalen Partei, die"Secessionisten".
Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck verklagt ihn wegen Beleidigung. Er hatte in einem Wahlkampfaufruf dessen Sozialpolitik kritisiert. Mommsen wird freigesprochen. |
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Veröffentlichung von "Die Römische
Geschichte", Band V.
Band IV, die "Römische Kaisergeschichte", erscheint nie, da Theodor den römischen Kaisern, außer Julius Caesar und Augustus, keinerlei Hochachtung entgegen zu bringen vermochte. |
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Der Historiker Theodor Mommsen hält aus Anlaß des Geburtstages von Friedrich dem Großen in der Akademie der Wissenschaften die Festrede. |
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Veröffentlichung von "Römisches Strafrecht". |
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Nobelpreis für Literatur. |
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Tod in Berlin. |